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Stresstests

Mit ihren Stresstests prüft die europäische Bankenaufsicht, wie gut Banken gegen finanzielle und wirtschaftliche Schocks gewappnet sind. Anhand der Ergebnisse kann die Aufsicht Schwachstellen ermitteln und diese im Rahmen des aufsichtlichen Dialogs frühzeitig mit den Banken angehen. 

Welche Arten von Stresstests gibt es?

Die EZB führt verschiedene Stresstests durch:

Darüber hinaus können spezifische Stresstests für einzelne Banken oder Gruppen von Banken durchgeführt werden.

Jährliche Stresstests

Gemäß EU-Recht muss die EZB die beaufsichtigten Banken mindestens einmal jährlich einem Stresstest unterziehen. Die Ergebnisse dieses jährlichen Stresstests liefern wichtige Informationen für den SREP des jeweiligen Testjahres.

Eigenkapitalrichtlinie (Artikel 100)

EU-weite Stresstests der EBA und SREP-Stresstests

Alle zwei Jahre führt die EBA in Zusammenarbeit mit der EZB, dem Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (European Systemic Risk Board – ESRB) und den nationalen Aufsichtsbehörden einen EU-weiten Stresstest durch. An dem Test nehmen die größten bedeutenden Institute teil. Diese beaufsichtigt die EZB direkt. Bei den Stresstests kommen die Methodik und die Meldebögen der EBA sowie vom ESRB bereitgestellte Szenarien zum Einsatz. Die EBA veröffentlicht sowohl die individuellen als auch die aggregierten Ergebnisse.

In den Jahren, in denen die EBA den EU-weiten Stresstest durchführt, macht die EZB einen eigenen SSM-Stresstest: Damit prüft sie die Banken, die sie direkt beaufsichtigt und die nicht am EU-weiten EBA-Stresstest teilnehmen. Dieser parallele Stresstest ist Teil des jährlichen SREP-Zyklus. Er basiert auf der EBA-Methodik, wobei für kleinere Institute Anpassungen vorgenommen werden, die eine verhältnismäßige Behandlung gewährleisten sollen. Die EZB veröffentlicht die Ergebnisse anschließend auf ihrer Website zur Bankenaufsicht.

2025 prüfte die EZB-Bankenaufsicht im Zuge des von der EBA koordinierten EU-weiten Stresstests 51 Banken, die zu den größten Banken des Eurogebiets zählen. Parallel dazu führte die EZB ihren SSM-Stresstest bei 45 mittelgroßen Banken durch, die aufgrund ihrer geringeren Größe nicht der EBA-Stichprobe angehören. Die EZB hat den Stresstest 2025 bei ausgewählten Banken um die Analyse eines explorativen Szenarios zum Gegenparteiausfallrisiko (Counterparty Credit Risk – CCR) ergänzt.

Stresstest der EBA 2025 und SSM-Stresstest 2025 – abgeschlossen
Stresstest der EBA 2023 und SSM-Stresstest 2023 – abgeschlossen
Stresstest der EBA 2021 und SSM-Stresstest 2021 – abgeschlossen
Stresstest der EBA 2020 und SSM-Stresstest 2020 – auf 2021 verschoben
Stresstest der EBA 2018 und SSM-Stresstest 2018 – abgeschlossen

Thematische Stresstests

In den Jahren, in denen kein EU-weiter EBA-Stresstest stattfindet, führt die EZB Tests durch, mit denen festgestellt werden soll, wie die von ihr beaufsichtigten bedeutenden Institute auf eine bestimmte Art von Schock reagieren. Die EZB führt diese Tests gemeinsam mit den nationalen Aufsichtsbehörden durch und veröffentlicht die aggregierten Ergebnisse.

Stresstest 2024 zur Cyberresilienz – abgeschlossen

2024 hat die EZB erstmals einen Stresstest zur Cyberresilienz durchgeführt. Dabei wurde untersucht, wie Banken auf einen Cyberangriff reagieren und wie gut sie sich von diesem erholen, und nicht einfach nur, inwieweit sie in der Lage sind, einen Angriff abzuwehren.

In dem Stresstestszenario verursachte ein erfolgreicher Cyberangriff Störungen im Tagesgeschäft der Banken. Die Banken testeten ihre Reaktions- und Wiederherstellungsmaßnahmen. Dies beinhaltete auch die Aktivierung von Notfallverfahren und -plänen sowie Maßnahmen zur Wiederherstellung des normalen Geschäftsbetriebs.

Anschließend beurteilte die Aufsicht, inwieweit die Banken einem solchen Szenario gewachsen wären.

Die EZB möchte die Banken dabei unterstützen, ihre Rahmen für die Cyberresilienz zu stärken. Sie wird die Banken daher auch in Zukunft dazu anhalten, konsequent auf die Erfüllung der aufsichtlichen Erwartungen hinzuarbeiten. Die Banken sollten unter anderem über angemessene Pläne zur Geschäftsfortführung, Kommunikation und Wiederherstellung verfügen. Diese Pläne sollten ein ausreichend breites Spektrum von Cyberrisikoszenarien berücksichtigen. Die Banken sollten außerdem in der Lage sein, die Ziele zu erreichen, die sie sich selbst in Bezug auf die Wiederherstellung gesetzt haben. Sie sollten Abhängigkeiten von kritischen IKT-Drittanbietern richtig bewerten und die direkten und indirekten Verluste aus einem Cyberangriff adäquat abschätzen können.

Der Stresstest zur Cyberresilienz hatte keinen direkten Einfluss auf die Säule-2-Kapitalempfehlungen. Die Ergebnisse werden allerdings in die SREP-Bewertungen 2024 einfließen. Die Aufsicht hat jeder Bank eine individuelle Rückmeldung gegeben und wird diese bei der Bank entsprechend nachverfolgen.

Pressemitteilung: EZB schließt Stresstest zur Cyberresilienz ab Pressemitteilung: EZB prüft mit Stresstest Fähigkeit von Banken, den Geschäftsbetrieb nach Cyberangriffen wiederherzustellen Fragen und Antworten zum Stresstest 2024 zur Cyberresilienz
Stresstest 2022 zu Klimarisiken – abgeschlossen

2022 fand erstmals ein Stresstest zu Klimarisiken statt. Dabei wurde geprüft, wie gut Banken auf den Umgang mit Klimarisiken vorbereitet sind. Mithilfe verschiedener Szenarien wurde der Umgang der Banken mit physischen Risiken, wie Hitzewellen, Dürreperioden oder Überschwemmungen, bewertet. Ebenfalls evaluiert wurden kurz- und langfristige Risiken, die sich aus dem Übergang zu einer grüneren Wirtschaft ergeben.

Aus den Ergebnissen ging hervor, dass die Banken trotz einiger Fortschritte Klimarisiken weiterhin nicht angemessen Rechnung tragen. Dies gilt insbesondere für ihre Stresstest-Rahmen und ihre Kreditrisiko-Modelle. Um sich auf den grünen Wandel vorzubereiten, müssen Banken generell stärker auf ihre Kundschaft zugehen, um aussagekräftigere Daten einzuholen und weniger auf Näherungswerte angewiesen zu sein.

Die Ergebnisse werden aus qualitativer Sicht in den SREP einfließen. Alle teilnehmenden Banken haben ihr eigenes Ergebnis erhalten. In der Folge sollen sie entsprechende Maßnahmen ergreifen. Dieser Stresstest ist Teil unseres allgemeinen Klimafahrplans und zeigt unsere Entschlossenheit, die europäischen Banken auf den grünen Wandel vorzubereiten.

Sensitivitätsanalyse des Liquiditätsrisikos 2019 – abgeschlossen

Im Jahr 2019 hat die EZB-Bankenaufsicht getestet, wie gut Banken idiosynkratischen Liquiditätsschocks standhalten können, die auf Grundlage der jüngsten Krisen kalibriert wurden.

Die Ergebnisse des Stresstests fielen überwiegend positiv aus: Banken gaben an, mit den vorhandenen Barmitteln und Sicherheiten recht lange überleben zu können. Dadurch hätten sie im Bedarfsfall reichlich Zeit, Notfallfinanzierungspläne umzusetzen.

Bei einigen Punkten besteht jedoch noch Handlungsbedarf, etwa bei der kurzen Überlebensdauer in Bezug auf Fremdwährungen, den Strategien zur Optimierung der Liquiditätsdeckungsquote und bei einigen Banken zudem hinsichtlich potenzieller Ringfencing-Risiken. Auch in Bezug auf das Sicherheitenmanagement und die generelle Unterschätzung der negativen Auswirkungen einer Herabstufung der Bonität besteht noch Verbesserungsbedarf. Beim Stresstest wurde überdies festgestellt, dass es bei den aufsichtlichen Meldungen einige Probleme mit der Datenqualität gab. Diese Erkenntnis wird dazu beitragen, die Qualität der aufsichtlichen Liquiditätsmeldungen zu verbessern. 

Die Ergebnisse sind in die Beurteilung der Angemessenheit der Liquiditätsausstattung und der Risk Governance der Banken eingeflossen, schlugen sich aber nicht direkt in den aufsichtlichen Kapitalanforderungen nieder.

Sensitivitätsanalyse des Zinsänderungsrisikos im Anlagebuch 2017 – abgeschlossen

Vorausschauende Vulnerabilitätsanalysen

Um sich ein Bild davon zu machen, wie gut die direkt von ihr beaufsichtigten bedeutenden Institute mit unerwarteten externen Entwicklungen umgehen können, führt die EZB in Jahren ohne EU-weiten EBA-Stresstest gelegentlich Vulnerabilitätsanalysen durch. Diese vorausschauenden Analysen basieren auf der Solvabilität der Institute.

Covid-19-Vulnerabilitätsanalyse 2020

Übersicht über die Ergebnisse

Vulnerabilitätsanalyse im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine 2022

Stresstests im Rahmen von Comprehensive Assessments

Stresstests können auch als einer der zwei Bestandteile des Comprehensive Assessments, also einer umfassenden Bewertung der finanziellen Solidität einer Bank, durchgeführt werden.

Diese Stresstests basieren auf der EBA-Methodik für den EU-weiten Stresstest, können aber ggf. an spezifische Umstände angepasst werden.

Methodik der EBA-Stresstests

Stresstests zu makroprudenziellen Zwecken

Die EZB führt auch Stresstests zu makroprudenziellen Zwecken und zur Prüfung der Finanzstabilität durch. Diese Stresstests konzentrieren sich zumeist auf systemweite Effekte und nicht auf einzelne Banken. Dabei verfolgt die EZB einen Top-down-Ansatz, die Banken werden also nicht eingebunden. Die Stresstestergebnisse werden regelmäßig im Financial Stability Review und im Macroprudential Bulletin veröffentlicht.

Diese Seite wird fortlaufend aktualisiert.

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