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Fragen und Antworten zum Stresstest 2025

Worum geht es bei dem EU-weiten Stresstest 2025? Was ist das Ziel?

Im EU-weiten Stresstest wird anhand von Jahresenddaten 2024 untersucht, wie sich die Kapitalausstattung einer Bank in den drei Jahren bis Ende 2027 in einem Basisszenario und einem adversen Szenario entwickeln würde. Der Stresstest bietet der Bankenaufsicht, den Banken und anderen Marktteilnehmern einen gemeinsamen Analyserahmen, anhand dessen sie vergleichen und bewerten können, wie widerstandsfähig EU-Banken gegenüber länderspezifischen wirtschaftlichen Schocks sind.

Die EZB verwendet die Stresstestergebnisse, um im Zusammenhang mit dem aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess (SREP) den Kapitalbedarf der einzelnen Banken nach Säule 2 zu ermitteln. Die qualitativen Ergebnisse fließen in den Teil des SREP ein, der die Risk Governance betrifft, und können sich so auf die Festsetzung der Säule-2-Anforderungen (P2R) auswirken. Die quantitativen Ergebnisse sind ein wichtiger Parameter bei der Festsetzung der Säule-2-Empfehlung (P2G) und der Säule-2-Empfehlung für die Leverage Ratio.

Der Test soll durch Offenlegung einheitlicher und granularer Daten auf Ebene von Einzelbanken die Marktdisziplin stärken, da er zeigt, wie sich allgemeine Schocks auf die Bilanzen der Banken auswirken. Die aufsichtlichen Stresstests sind kein Ersatz für die internen Stresstests, bei denen die Banken Szenarien verwenden, die auf ihre spezifischen Risikoprofile und Schwachstellen zugeschnitten sind.

Mit den Tests soll anhand eines einheitlichen Stresstestansatzes die Widerstandsfähigkeit der Banken gegenüber ungünstigen Marktentwicklungen bewertet werden. Sie sollen zum Gesamt-SREP beitragen, um die Angemessenheit der Kapital- und Liquiditätsausstattung der Institute sicherzustellen, sowie die eigenen Stresstest- und Risikomanagementkapazitäten der Banken stärken und durch erweiterte Offenlegungen für mehr Transparenz sorgen.

Wie wurden die Banken im Euroraum ausgewählt, die am EU-weiten Stresstest und am parallelen EZB-Stresstest teilnehmen?

Die Banken im Euroraum, die an dem von der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) koordinierten EU-weiten Stresstest teilnehmen, werden so ausgewählt, dass in etwa 75 % der Bankaktiva im Euroraum vertreten sind. Es können nur Banken teilnehmen, deren Bilanzsumme sich auf mindestens 30 Mrd. € beläuft. Allerdings können Banken mit bestimmten Geschäftsmodellen ausgeschlossen werden, wenn die Methodik des EU-weiten Stresstests für die Bewertung ihrer Widerstandsfähigkeit und Kapitalausstattung für ungeeignet gehalten wird. Für das Jahr 2025 umfasst die EBA-Stichprobe 51 Banken im Euroraum, die direkt von der EZB beaufsichtigt werden.

Bei direkt beaufsichtigten Banken, die kleiner sind und daher nicht in die EBA-Stichprobe aufgenommen werden, führt die EZB parallel einen eigenen Stresstest durch. 2025 nehmen 45 Banken an diesem parallelen Stresstest teil.

Einige direkt beaufsichtigte Banken werden keinem der beiden Stresstests unterzogen. Dies ist etwa der Fall, wenn es sich um Tochterunternehmen oder Zweigstellen von Banken außerhalb des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM) handelt, die am EU-weiten Stresstest teilnehmen. Auch können Banken ausgeschlossen werden, weil sie sich in einer Umstrukturierung befinden oder an einer Fusion oder Übernahme beteiligt sind.

Wann wird die EZB die Ergebnisse veröffentlichen? Welche Informationen werden bekannt gegeben?

Die Ergebnisse der Stresstests werden Anfang August 2025 veröffentlicht.

Die EBA wird detaillierte Ergebnisse für die einzelnen Banken veröffentlichen, die an dem EU-weiten Test teilnehmen.

Für die Banken, die dem parallelen EZB-Stresstest unterzogen werden, veröffentlicht die EZB aggregierte Ergebnisse und ausgewählte bankspezifische Informationen. Da diese Banken kleiner sind als diejenigen, die am EU-weiten Test teilnehmen, wird sich der Umfang der für diese Stichprobe veröffentlichten Informationen nach der Größe der Bank richten.

Was macht die EZB mit Banken, die im adversen Szenario eine (gravierende) Lücke aufweisen?

Wie in den vergangenen Jahren geht es bei dem Stresstest 2025 nicht um Bestehen oder Nichtbestehen. Die Ergebnisse des Stresstests fließen vielmehr als wichtige Parameter in den SREP jeder Bank ein. Das bedeutet in der Praxis, dass die Stresstestergebnisse (insbesondere der Kapitalrückgang) als Ausgangspunkt für die Festlegung des jeweiligen P2G-Werts verwendet werden (wie in den EBA-Leitlinien für den SREP und für die aufsichtlichen Stresstests vorgesehen).

Nach diesem Ansatz dürften Banken mit einem (gravierenden) Kapitalrückgang im adversen Szenario in der Regel einen höheren P2G-Wert zu erwarten haben als Banken, die besser abschneiden.

Deutet ein gravierender Kapitalrückgang auf besondere Risiken in bestimmten Geschäftsbereichen hin, so ergreifen die gemeinsamen Aufsichtsteams (JSTs) zielgerichtete aufsichtliche Initiativen und gegebenenfalls Maßnahmen, um dafür zu sorgen, dass diese Risiken angemessen gesteuert werden.

Wie werden die Stresstestergebnisse im Rahmen des SREP berücksichtigt?

Die Ergebnisse fließen sowohl qualitativ als auch quantitativ in den SREP ein.

  • Qualitatives Ergebnis

Der Stresstest liefert Erkenntnisse über die Risiken und Schwachstellen einer Bank und deren Risikomanagementkapazitäten. Die JSTs berücksichtigen verschiedene Aspekte, wenn sie im Rahmen des SREP die interne Governance und das Risikomanagement einer Bank beurteilen, und diese wirken sich letztendlich auf die Berechnung der P2R aus. Zu diesen Aspekten zählen beispielsweise die Datenqualität, die Aktualität und Genauigkeit der Daten sowie die Qualität der erhaltenen Informationen. Ebenso werden direkt aus IT-basierten Daten gewonnene quantitative Kennzahlen verwendet, um den JSTs messbare Kriterien an die Hand zu geben, anhand derer sie mit einem Vier-Stufen-Scoring-System beurteilen können, wie gut die Banken in puncto Datenqualität abschneiden. Sowohl die Fähigkeit der Banken, Datenanforderungen zu erfüllen, als auch ihre Reaktionsbereitschaft während des gesamten Stresstests werden gemessen. Darüber hinaus beurteilen die JSTs im Rahmen der Qualitätssicherungszyklen des Stresstests qualitativ, wie die Banken abschneiden.

  • Quantitatives Ergebnis

Die Methodik zur Festlegung des P2G-Werts folgt einem zweistufigen Ansatz. Im ersten Schritt wird die Bank auf Basis des maximalen Rückgangs ihrer harten Kernkapitalquote (CET1-Quote) infolge des aufsichtlichen Stresstests einer Kategorie zugewiesen. Die Kategorien beruhen auf den jüngsten aufsichtlichen Erfahrungen, dem SSM-Risikotoleranzrahmen und dem Schweregrad des Stresstests. Im zweiten Schritt passen die JSTs den P2G-Wert nach ihrem fachlichen Ermessen an das idiosynkratische Profil der jeweiligen Bank an. Sie können eine solche Anpassung innerhalb der Bandbreite der jeweiligen Kategorie vornehmen und in Ausnahmefällen auch über die Bandbreite hinausgehen.

Im SREP 2025 wird die EZB auch die Methodik zur Festlegung des P2G-Werts anwenden, um dem Risiko einer übermäßigen Verschuldung entgegenzuwirken. Diese Kapitalempfehlung soll sicherstellen, dass die Eigenmittel einer Bank potenzielle Verluste aus Stressszenarien auffangen können. Zur Festsetzung der P2G für die Leverage Ratio wird die EZB ausgehend von den Projektionen für die Leverage Ratio im adversen Stresstestszenario das gleiche zweistufige Verfahren anwenden, das oben für die Festlegung des P2G-Werts beschrieben ist.

Wie geht die EZB mit Banken um, deren Prognosen nicht hinreichend vorsichtig sind?

In der Vergangenheit hat die EZB festgestellt, dass einige Banken allzu optimistische Prognosen vorlegen, d. h., sie spiegeln nicht in vollem Umfang wider, welche Auswirkungen Stresstestszenario und -methodik in Anbetracht der spezifischen Risikoprofile dieser Banken haben. Um dem entgegenzuwirken, wird die EZB eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, damit die Banken keinen Anreiz haben, Prognosen zu verwenden, die nicht hinreichend vorsichtig sind. Die Maßnahmen werden sich gegenseitig verstärken und Eskalationsstufen bilden. Strengere Maßnahmen werden erst dann ergriffen werden, wenn sich die vorherigen Maßnahmen als unzureichend erwiesen haben.

Im Zusammenhang mit diesen Maßnahmen werden die betreffenden Banken während der gesamten Qualitätssicherungsphase weiteren Prüfungen unterzogen. Hierbei sind auch Besuche vor Ort möglich. Auf der Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse und des Gesamtergebnisses der Qualitätssicherung werden einige Banken nach Abschluss des Stresstests möglicherweise einer Vor-Ort-Prüfung unterzogen, um strukturelle Schwächen in ihrem Stresstestrahmen zu erkennen und auf die Verbesserung ihrer Stresstestkapazitäten hinzuwirken. Als letztes Mittel können Banken, die Probleme in den Stresstestrahmen wiederholt nicht beheben, im Zuge nachfolgender Überprüfungen eventuell weitere Maßnahmen im Rahmen eines Eskalationsprozesses auferlegt werden.

Warum führt die EZB zusätzlich zum EU-weiten und zum EZB-Stresstest eine Szenarioanalyse zur Ermittlung des Gegenparteiausfallrisikos durch?

Die Analyse zur Ermittlung des Gegenparteiausfallrisikos (Counterparty Credit Risk – CCR) ist nicht Bestandteil des EU-weiten Stresstests, sondern wird weitgehend parallel dazu durchgeführt. Es handelt sich um eine eingehende Überprüfung der CCR-Risikopositionen der Banken gegenüber Finanzintermediären außerhalb des Bankensektors (NBFI). Ziel ist die Weiterverfolgung einiger Mängel, die die EZB im Rahmen von gezielten CCR-Überprüfungen bei den Stresstestverfahren festgestellt hat.

Mithilfe der Analyse werden wir besser nachvollziehen können, wie die beaufsichtigten Banken das CCR unter unterschiedlichen Stressbedingungen modellieren und welche Schwachstellen sie aufgrund ihrer Verflechtungen mit den NBFIs aufweisen.

Die Beseitigung von Mängeln in den Rahmen zur Steuerung des Kreditrisikos und des Gegenparteiausfallrisikos ist Teil der Aufsichtsprioritäten des SSM für die Jahre 2024-26 und 2025-2027.

Manche Elemente der CCR-Risikopositionen werden mit der EBA-Methodik zwar erfasst, die Analyse der EZB wird aber einige weitere zentrale Bestandteile umfassen. So wird sie etwa den Fokus auf die größten finanziellen Gegenparteien außerhalb des Bankensektors richten, eine Multi-Szenario-Analyse einführen und die Liquidität als Ergänzung zum Schwerpunkt Solvabilität in den Blick nehmen.

Wie wird die Stichprobe der Euroraum-Banken, die an der zusätzlichen CCR-Analyse teilnehmen, ausgewählt?

Folgende Banken sind für die Teilnahme an der zusätzlichen CCR-Analyse ausgewählt worden:

  • global systemrelevante Banken (G-SIBs);
  • Banken mit erheblichen Risikopositionen gegenüber NBFI-Gegenparteien;
  • Banken, bei denen im EU-weiten Stresstest 2023 die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) aufgrund des CCR deutlich zurückgegangen ist;
  • Ad-hoc-Aufnahmen auf der Grundlage der aufsichtlichen Expertise der JSTs.

Die Namen der an der CCR-Analyse teilnehmenden Banken werden nicht veröffentlicht.

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