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  • PRESSEMITTEILUNG

EZB kündigt weitere Schritte beim aufsichtlichen Ansatz für NPL-Bestände an

11. Juli 2018

  • EZB nimmt sich durch Festlegung bankspezifischer aufsichtlicher Erwartungen an die Risikovorsorge für NPL des Themas NPL-Bestände an
  • Mittelfristig soll dieselbe Deckung für NPL-Bestände und neue NPL erreicht werden
  • Bankspezifische Erwartungen orientieren sich bei vergleichbaren Banken konsistent an aktuellen NPL-Quoten und wesentlichen finanziellen Merkmalen der einzelnen Banken

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute weitere Schritte bei ihrem aufsichtlichen Ansatz zum Umgang mit notleidenden Krediten (Non-performing Loans – NPL) im Euroraum angekündigt. Der Ansatz folgt auf die in diesem Bereich bereits geleistete Arbeit, also die Strategien der Banken zum Abbau von NPL, und die Ergänzung zur Risikovorsorge für neue NPL. Er schafft einen einheitlichen Rahmen für den Umgang mit NPL-Beständen im Rahmen des aufsichtlichen Dialogs durch bankspezifische aufsichtliche Erwartungen, die darauf gerichtet sind, eine angemessene Risikovorsorge für NPL-Altbestände zu erreichen und so die Widerstandsfähigkeit des Bankensystems im Euro-Währungsgebiet insgesamt zu stärken.

Im Rahmen dieses Ansatzes wird die EZB-Bankenaufsicht weiter den Dialog mit den einzelnen Banken suchen, um ihre aufsichtlichen Erwartungen festzulegen. Die bankspezifischen aufsichtlichen Erwartungen basieren auf einem Benchmarking vergleichbarer Banken und orientieren sich an den aktuellen NPL-Quoten und den wesentlichen finanziellen Merkmalen der einzelnen Banken. Das Ziel besteht darin, weitere Fortschritte beim Abbau von Altlasten im Euroraum sicherzustellen und mittelfristig dieselbe Deckung für NPL-Bestände und neue NPL zu erreichen.

Der Beschluss folgt einer Reihe von Schritten, die von der EZB mit Blick auf die hohen NPL-Bestände im Euroraum unternommen wurden. Im März 2017 veröffentlichte die EZB-Bankenaufsicht einen Leitfaden für Banken zu NPL, der den Banken ein wirkungsvolles Instrumentarium für den Umgang mit NPL an die Hand gab. Im Zusammenhang mit dem Leitfaden mussten Banken mit hohen NPL-Beständen Strategien für den Abbau von NPL erarbeiten. Im März 2018 veröffentlichte die EZB-Bankenaufsicht eine Ergänzung zu diesem Leitfaden, in der die aufsichtlichen Erwartungen an die Risikovorsorge für neue NPL dargelegt wurden.

Mit den bisherigen Maßnahmen wurden erhebliche Fortschritte beim Abbau von NPL erzielt. So sank die NPL-Quote der bedeutenden Institute von 8 % im Jahr 2014 auf 4,9 % im vierten Quartal 2017. Dennoch ist der gegenwärtige Gesamtbestand an NPL, gemessen an internationalen Maßstäben, nach wie vor viel zu hoch. Deshalb sind weitere Anstrengungen erforderlich, um einen angemessenen Umgang mit NPL-Beständen im Euro-Währungsgebiet sicherzustellen.

Medienanfragen sind an Herrn Andrea Zizola unter +49 69 1344 6551 zu richten.

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Europäische Zentralbank

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